Kredit mit Mitantragsteller

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Wenn Arbeitnehmer mit geringen monatlichen Einkünften einen Kredit mit einem Mitantragsteller aufnehmen, erhöht sich ihre Chance auf eine positive Vergabeentscheidung. Unabhängig davon bietet sich die Kreditaufnahme durch zwei Personen bei der Finanzierung gemeinsamer Anschaffungen grundsätzlich an. Die gemeinsame Kreditaufnahme durch zwei Antragsteller ist bei den meisten, allerdings nicht bei allen Geldinstituten möglich.

Wer kann als Mitantragsteller auftreten?

Die Vergabebedingungen weniger Geldinstitute schreiben für einen Kredit mit einem Mitantragsteller den identischen Wohnsitz beider Kreditnehmer vor. Bei diesen Banken können weder Eltern und bereits in eigener eigenen Wohnung lebende Kinder noch die meisten Geschwister ein gemeinsames Darlehen aufnehmen. Die überaus sinnvolle Kreditaufnahme zu zweit durch Partner, die ihren künftigen ersten gemeinsamen Haushalt finanzieren möchten, scheidet bei diesen Kreditinstituten ebenfalls aus. Dabei handelt es sich jedoch um eine geringe Anzahl an Banken. Die mit Abstand meisten Geldinstitute erlauben die Kreditbeantragung mit einem weiteren Antragsteller auch bei unterschiedlichen Wohnanschriften.

Gesetzliche Einschränkungen bezüglich eines eventuellen Mitantragstellers existieren ohnehin nicht, sodass selbst gute Freunde zusammen ein Darlehen beantragen können. In der Praxis beantragen überwiegend Paare mit und ohne Trauschein sowie Verwandte gemeinsame ein Darlehen. Damit sich die Angabe eines zweiten Antragstellers positiv auf die Kreditentscheidung auswirkt, sollte dieser über ein regelmäßiges Einkommen und über eine Schufa-Auskunft ohne Negativeintrag verfügen. Paare denken im Moment der gemeinsamen Kreditaufnahme kaum über eine mögliche spätere Trennung nach. Sie sollten dennoch, vor allem wenn sie nicht verheiratet sind, miteinander einen Vertrag über die Kredittilgung nach einer solchen abschließen. Dieser wirkt sich selbstverständlich nicht auf das Vertragsverhältnis mit der Bank aus, schafft aber die Gewissheit, dass sich beide Kreditnehmer weiterhin für die Tilgung verantwortlich fühlen.

Die praktische Abwicklung und die Vorteile der Kreditaufnahme mit einem weiteren Antragsteller

Die formale Unterscheidung zwischen dem Hauptantragsteller und dem Mitantragsteller hat bezüglich der Haftung keine Bedeutung. Die Bank kann sich jederzeit an einen der beiden jeweils gesamtschuldnerisch haftenden Kreditnehmer wenden. Als Konto für die Rückzahlung des Darlehens können die Kreditsuchenden ein gemeinsames Bankkonto angeben, sofern sie ein solches führen. Andernfalls ist die Angabe des Girokontos des formalen Hauptantragstellers üblich. Bei nicht identischer Wohnanschrift verwendet die Bank für schriftliche Mitteilungen üblicherweise ebenfalls die Adresse des formalen Hauptantragstellers.

Die entsprechenden Vereinbarungen lassen sich selbstverständlich während der Laufzeit ändern, da Kontoänderungen für die Ratenabbuchung und Adressänderungen jederzeit möglich sind. Zu den Kreditunterlagen gehören die Einkommensnachweise beider Kreditantragsteller. Ob die Bank bei einem Kredit mit einem Mitantragsteller aktuelle Kontoauszüge beider Vertragspartner verlangt oder sich mit denen des Kontos, von dem sie die Kreditraten abbuchen wird zufriedengibt, wird unterschiedliche gehandhabt. In allen Fällen ist das Postident-Verfahren für beide Kreditnehmer erforderlich, sofern diese dem Geldinstitut nicht bereits aus einer bestehenden oder auch früheren Geschäftsbeziehung bekannt sind. Ein wesentlicher Vorteil bei einem Kredit mit einem Mitantragsteller besteht darin, dass die Bank in ihre Haushaltsrechnung die Einkünfte von zwei Personen einbezieht. Äußerst wenige Geldinstitute führen diese Rechnung bei verheirateten Paaren generell mit dem Haushaltseinkommen und nicht nur mit dem Einkommen eines einzelnen Antragstellers durch. Selbst mit einem weichen Schufa-Negativeintrag lässt sich oftmals ein Kredit mit einem Mitantragsteller, dessen Bonitätsauskunft ohne Negativmerkmal ist, erfolgreich beantragen.
Dank der Kreditbeantragung durch zwei Personen besteht zudem die Möglichkeit, eine kürzere Laufzeit als bei einer alleinigen Kreditaufnahme zu wählen. Diese wirkt sich oftmals positiv auf den effektiven Jahreszinssatz aus, da die meisten Banken den Kreditzins bei Laufzeiten von mehr als fünf oder sieben Jahren erhöhen. Eine Ratenschutzversicherung ist bei einem Kredit mit einem Mitantragsteller nur sinnvoll, wenn diese bei Arbeitslosigkeit, schwerer Erkrankung beziehungsweise Tod bereits eines Antragstellers zahlt. Andernfalls bieten sich Alternativen wie eine Lebensversicherung oder eine Unfallversicherung, bei welcher der zweite Kreditnehmer als Begünstigter für den Todesfall eingetragen ist, an.

Viele Banken bevorzugen den Mitantragsteller gegenüber einem Bürgen

Bankkunden zeigen sich oftmals überrascht, dass ihre Bank lieber einen Kredit mit einem Mitantragsteller als ein Darlehen mit einem Bürgen vergibt. Für die Bank ist die Mitantragsteller-Eigenschaft jedoch in doppelter Hinsicht vorteilhaft: Sie kann sich jederzeit ohne jede Vorbedingung beliebig an einen der beiden Vertragspartner wenden, wenn bei der Rückzahlung Schwierigkeiten auftreten. Vor allem aber läuft sie bei einer gemeinsamen Kreditbeantragung nicht Gefahr, dass ein Gericht diese wegen erkennbarer Übervorteilung eines Vertragspartners als sittenwidrig und infolgedessen unwirksam einstuft. Bei Bürgschaften nimmt dieses Risiko hingegen mit der emotionalen Verbundenheit des Bürgen und des Kreditnehmers zu. Bei Privatpersonen als Kreditbürgen muss eine Bank extrem strenge Maßstäbe an die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Bürgschaftsgebers legen und sich zudem vergewissern, dass diesem die Tragweite seiner Tätigkeit bewusst ist. Das ist bei der Mitantragstellerschaft nicht der Fall.

 

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